HPV - häufige Fragen

 

Welche Krankheiten können durch HPV-Infektionen im Genitalbereich ausgelöst werden?

Infektionen mit Niedrigrisiko-HPV-Typen verursachen bei Männern und Frauen häufig Genitalwarzen, die sogenannten Feigwarzen.

Diese wärzchenartig wachsenden Hautveränderungen sind gutartig. Meist sind sie stecknadelkopfgroß. Werden die Feigwarzen nicht behandelt, können sie sehr groß werden, bis zu mehreren Zentimetern. Feigwarzen werden meistens durch die HPV-Typen 6 und 11 hervorgerufen. Sie treten bei Frauen in der Scheide, an den Schamlippen und am Anus, bei Männern am Penis und am Anus auf.

 

Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen können Krebs im Genitalbereich auslösen. Bei Frauen verursacht diese Infektion Gebärmutterhalskrebs. Auch bei der Entstehung von Krebs in der Scheide oder an den Schamlippen spielen Hochrisiko-HPViren eine Rolle.

Bei Männern treten Krebserkrankungen an Penis oder Anus auf. Allerdings sind diese Fälle wesentlich seltener als Gebärmutterhalskrebs bei Frauen.

 

Wie läuft eine HPV-Infektion ab?

Während des Geschlechtsverkehrs entstehen häufig kleine Haut- oder Schleimhautverletzungen. Über diese Verletzungen können die Erreger auf den Partner übertreten. HPV infiziert dabei ausschließlich Haut- und Schleimhautzellen. In etwa 80 Prozent der Fälle bekämpft das Abwehrsystem (Immunsystem) die Infektion innerhalb von etwa zwölf Monaten erfolgreich. Ein Krebsrisiko besteht nur dann, wenn es der Immunabwehr nicht gelingt, die Erreger zu eliminieren. Die HPViren verbleiben über eine längere Zeit in den Schleimhautzellen. Dort können sie beginnen sich zu vermehren, z.B. aufgrund einer Immunschwäche. Aus den dauerhaft infizierten Zellen können dann Krebsvorstufen und Krebs entstehen. Aber nur bei 20 Prozent der dauerhaft infizierten Frauen entwickeln sich innerhalb von vier bis 36 Monaten gefährliche Krebsvorstufen. Allerdings bilden sich auch diese sehr häufig wieder zurück.

 

Was ist ein HPV-Test?

Mit einem HPV-Test lässt sich in den Zellen der Gebärmutterschleimhaut die DNA bestimmter Typen der humanen Papillomviren-HPV- nachweisen. Da die HP-Viren die Hauptursache des Gebärmutterhalskrebses darstellen, können mit diesem Test gefährdete Frauen identifiziert werden, bevor der Krebs entsteht.

 

Wie wird der HPV-Test durchgeführt

Ein HPV-Test wird genauso abgenommen wie ein Pap-Abstrich. Für beide Tests werden Zellen vom Gebärmutterhals z. B. mit einem Bürstchen entnommen und an ein Labor geschickt. Dort erfolgt die Untersuchung auf Viren-DNA.

 

Wann soll ein HPV-Test gemacht werden

Studien haben gezeigt, dass der HPV-Test in der Vorsorge von Gebärmutterhalskrebs- in Kombination mit dem Pap-Abstrich, bei Frauen ab 30 sinnvoll ist. Dadurch wird die Zuverlässigkeit der Krebsvorsorge entscheidend verbessert. Liegt bei unauffälliger Zytologie zusätzlich ein negativer HPV-Test vor, so sind Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen mit beinahe an 100% iger Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen.

 

Wer bezahlt den HPV-Test?

In der Vorsorge sind die Kosten von den Frauen bisher selbst zu bezahlen. Bei auffälligem Pap-Test (PAP III) übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Durchführung des HPV-Tests

 

Wie infiziert man sich mit dem Virus

Hauptsächlich werden die Viren sexuell übertragen. Eine weitere sehr seltene Ansteckungsmöglichkeit ist die Übertragung während einer Geburt von einer infizierten Mutter auf das Kind.

 

Wo hat man sich angesteckt? War etwa der Partner untreu?

Die meisten sexuell aktiven Menschen kommen irgendwann im Leben mit den Viren in Kontakt. Eine HPV DNA-Persistenz kann über lange Zeit bestehen bleiben. Das bedeutet: wer heute ein positives Testergebnis hat, kann sich irgendwann früher in seinem Leben infiziert haben. Rückschlüsse auf die Ansteckungsquelle oder die Treue des Partners lassen sich aus einem positiven Testergebnis nicht ziehen

 

Kann man sich mehrfach anstecken?

150 verschiedene HPV Typen sind bekannt. Davon befallen mindestens 30 Typen den Anogenitaltrakt. 15 von ihnen gelten als Hochrisiko-HPV-Typen. Wenn das Immunsystem die Virusinfektion erfolgreich bekämpfen konnte, ist man vorübergehend gegen den Virustyp, mit dem man infiziert war, immun. Nicht immer reicht die natürliche Immunantwort aus, um eine lebenslange Immunität zu erhalten. Daher kann man sich im Laufe des Lebens mehrfach und auch mit verschiedenen HPV-Typen anstecken.

 

Wie gefährdet ist der Partner?

Bei etwa 75% können die Viren beim Partner einer mit HR-HPV infizierten Frau festgestellt werden. Zudem weisen feste männliche Sexualpartner von Frauen mit einer Krebsvorstufe zu knapp 70% ihrerseits Läsionen am Penis auf. Diese sind jedoch meist so klein, dass sie nicht wahrgenommen werden. Trotz dieser Beobachtungen ist das Risiko eines Mannes für ein Peniskarzinom sehr gering, wesentlich geringer als das einer Frau für Gebärmutterhalskrebs. Krebserkrankungen des Penis kommen insgesamt sehr selten vor.

 

Wie schützt man sich vor einer HPV-Infektion und ihren Folgen?

Die Viren sind so weit verbreitet- vermutlich infizieren sich 75% der Menschen einmal im Leben mit HPV- dass man die Infektion nur schwer vermeiden kann. Ob Kondome HPV- Infektionen und HPV-induzierte Krankheiten verhindern können ist noch unklar. Neue Studien weisen darauf hin, dass Kondome zumindest das Risiko von Re-Infektionen reduzieren, wenn Mann und Frau mit demselben HPV-Typ infiziert sind. Bestehen bei beiden Partnern HPV bedingte Läsionen, so verbessern Kondome die Chance einer spontanen Rückbildung dieser Läsionen.

 

Wie kann die HPV-Infektion behandelt werden?

Derzeit gibt es keine direkte Behandlungsmöglichkeit für HPV. Die Stärkung des Immunsystems kann den Körper bei der Abwehr und Überwindung der Infektion unterstützen. Faktoren, die das Immunsystem schwächen, wie z.B. das Rauchen, eine unausgewogene Ernährung oder dauerhafter Stress, sollten bestmöglich vermieden werden.

 

Behandelbar sind die Folgen der HPV-Infektion: Zellveränderungen am Gebärmutterhals und Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs können je nach Schweregrad durch verschiedene chirurgische Methoden (Abtragung per Laser oder Elektroschlinge) oder durch eine Konisation (operative Entfernung eines kegelförmigen Abschnitts am Gebärmutterhals) behandelt werden.

 

Für Feigwarzen gibt es eine Reihe von medikamentösen Therapieformen (z.B. Cremes), sowie die Möglichkeit der operativen Entfernung der Feigwarzen. Wichtig ist, dass von der ersten Diagnose und Behandlung an auch immer der Partner mit untersucht und behandelt werden sollte, damit das Risiko des Wiederauftretens der Feigwarzen durch gegenseitige Ansteckung vermindert wird.

 

 

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